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1149 (Juni 22.) Breslau in consecracione ecclesie.

Boleslaw, Herzog von Polen, bestätigt der Kirche der h. Maria und des h. Vincenz folgende Besitzungen: die Kapelle des h. Martin (infra civit. Vratisl.), die Kapelle des h. Benedikt in Liegnitz mit Dörfern und Einkünften, den Markt (in atrio monasterii wie die Ann. magistr. Wratislaw bei Pertz. Mon. G. XIX. 527 angeben) durch 8 Tage am Feste des erwähnten Märtyrers, den Kretscham am Ende der Brücke der erwähnten Stadt gelegen, den Markt zu Kostenblut, die Schenke in Polsnitz sammt den Dörfern Grabisin (Gräbschen), Socolnice (Zaugwitz), Chenese, Sobocisce (Zottwitz), was Herzog Wladislaw zum Umtausch für die Hälfte von Trebnitz gegeben hat, und ferner die Schenkungen der poln. Grafen, nämlich des Grafen Peter, des Gründers des Kl.: Würben, Odra (Ottwitz), Crescenica (nach Görlich Chrosein in Polen, 1193 Tristenic, Olava (Ohlau), des Pachozlaw: ein Dorf in den Bergen (1193 Tassou, vielleicht Totschen bei Trebnitz) und eine Mühle an der Dobra (Juliusburger Wasser), der Gemahlin Peter's (Wlostonissa): ein nicht genanntes Dorf, des Sandivoi: Sweccino (Schwentnig), des Jordan und des Cretinus: zwei nicht genannte Dörfer bei Liegnitz (1193 Rudine), des Divus (1193 Divigor): Veyouo, (Viehau), des Vitoslav: eine Besitzung in Zaseph (Krakauer Diöcese, 1193 Zasphi), des Andreas: Laurenczicz (Krak. Dioec.), des Rathimir: Thatosouo (Stachau 1193 Rutemar und Tatosou), des Bronisius: Gorech (Gurtsch, 1193 Baronis und Chorech), des Sulislaw: Polsnitz und Zozaiua (1193 Pelenica, Sorouiam und Crayec), wozu der Bischof Johann von Breslau die Zehnten aller der genannten Dörfer fügte und Bischof Matheus von Krakau den von Laurenczicz, welchen seine Vorgänger geschenkt, hinzugab.

Z. Johann, Bischof von Breslau, Matheus von Krakau, Stefan von Lebus, die Grafen Jaxa, Alichora (vielleicht Michora zu lesen, vgl. Cron. Petri 39) Clemens, Vrotis, Theodoricus und Crisanus.


Abschrift des XV. Jahrhunderts in dem Copialbuche des Vincenz-Stiftes, der Matrica S. Vinc. I. f. l in fehlerhaftem Abdruck bei Hugo Ann. Praemonst. II. prob. f. DCXC., besser bei Schirrmacher, Liegnitzer Urkundenb. p. 1. Für die Echtheit der ganzen Urkunde ist nicht zu bürgen. Bei der Jahreszahl ist der Strich, welcher die ursprünglich geschriebene Zahl 1148 in 49 verändert, mit schwärzerer Dinte geschrieben, weshalb auch Görlich, Geschichte der Praemonstratenser z. S. V., S. 8 die Urkunde ins Jahr 1148 setzt. Derselbe hat S. 5 Anm. 4 auch das Datum, nämlich den bis zu 1228 als Kirchenweih tag gefeierten 22. Juni ergänzt. Auch die hier gegebene Deutung der Ortsnamen ist zum grössten Theil aus ihm entnommen.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.